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Menschenrechtsprojekte des Comité d’Aide Médicale Zakarpattya CAMZ

Flüchtlingsbetreuung an der Schengen-Aussengrenze

Erklärung des CAMZ:

Die Geschichte der Menschheit ist, nicht zuletzt, die Geschichte des Kampfes von Individuen und Gemeinschaften für ihre menschlichen Grundrechte. Und – sie ist eine Geschichte der beinahe permanenten Migration, der Aussiedlungen und der Völkerwanderungen. Weder Begrenzungen noch Verbote haben je die Menschen nachhaltig daran gehindert, ihr Glück in der Fremde zu suchen. Bewegungsfreiheit ist ein menschliches Grundrecht. Und wir wissen Alle, dass viele Migranten und Migrantinnen ihre Heimat verlassen, weil ihr Leben dort in Gefahr ist.

Heute wird in vielen Ländern Europas die Angst vor den Fremden erneut geschürt. Nur wenige Jahrzehnte nach den grossen Tragödien des 20. Jahrhunderts zeugt dies von einem bedauernswerten Mangel an Geschichtsbewusstsein. Lieber sollten wir uns erinnern, die Zeiten ändern sich: noch vor wenigen Generationen wanderten unzählige Europäer und Europäerinnen aus politischen und wirtschaftlichen Gründen in andere Kontinente aus.

 

Nach seiner Gründung (zeitgleich mit NeSTU, 2001) engagierte sich das CAMZ vorwiegend im Behindertenwesen. Angesichts der Notlage von Flüchtlingen, Asylsuchenden und MigrantInnen in Transkarpatien begann das Komitee aber schon früh, auch diese Menschen zu konkret zu unterstützen. Eine Juristin hilft den Schutzsuchenden als Rechtsbeistand. Die staatliche Migrationsbehörde hat einen notorisch schlechten Ruf und ohne qualifizierte Hilfe sind fremde Menschen hier weitgehender Willkür ausgeliefert.

Eine Ärztin hilft in Notsituationen und sorgt dafür, dass die MigrantInnen bei Bedarf fachgerecht versorgt werden.

Seit mehr als zehn Jahren stellt das CAMZ ein detailliertes Monitoring der Menschenrechtssituation im Grenzbereich sicher und hat dabei unzählige Verletzungen von internationaler Abkommen festgehalten. Diese Informationen werden an internationale Gremien vermittelt und an Seminaren erörtert. 

 

Öffentlichkeitsarbeit

Jedes Jahr im findet Ende März in Kyiv das internationale Filmfestival Docudays UA statt. Jeweils im Herbst „wandert“ dann das Festival mit einer Auswahl der besten Filme durch die gesamte Ukraine. Das CAMZ organisiert als lokale Partnerorganisation die Docudays in Transkarpatien. Die Docudays haben sich zum Ziel gemacht, gute Dokumentarfilme einem breiteren Publikum in der Ukraine zugänglich zu machen und der Bevölkerung die Idee allgemein gültiger Menschenrechte näherzubringen.

Das Festival ist politisch unabhängig und unkommerziell.

Die Docudays stehen jedes Jahr unter einem anderen Leitmotiv. Dazu kommen Filme zu konstanten Themenblöcken: „Rights Now!“, Filme über Kampf für Menschenrechte, „Docu-Hits“ mit international preisgekrönten Dokumentarfilmen, „Docu-Art“ mit Filmen über Kunst und Kunstschaffende, „Docu-Jugend“ mit Dokufilmen für junge Leute, sowie Retrospektiven anerkannter Filmemacher.

Das Leitmotiv der Docudays 2018 war „Equal Equalities“ (dt. etwa Gleiche Gleichberechtigung), über ungleiche Rechte und Diskriminierung. Frühere Themenschwerpunkte waren u.a. der Klimawandel oder durch den Wandel der Technologien und der Gesellschaften verzerrte neue Weltbilder.

Die Docudays in Transkarpatien sind jedes Jahr im Herbst auch der Rahmen für öffentliche Konferenzen zu Menschenrechtsthemen mit einheimischen und auswärtigen Vortragenden, ausserdem organisiert das CAMZ gleichzeitig Seminare und Fotoausstellungen zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen.